Philosophie

Wenn die Kinder zu mir kommen, haben sie meist keine Vorstellung, warum sie zu mir kommen sollen. Sie sind verunsichert und oft verwirrt, weil Ärzte, Lehrer oder Eltern viel über ein bestimmtes Körperteil, einen Bewegungsablauf oder eine Verhaltensweise sprechen, an dem das Kind selbst nichts Besonderes findet.

In diesem Zusammenhang wird oft von einem Defizit gesprochen. Defizit bedeutet, dass ein Mangel da ist. Das Kind spürt eine Kritik: „ich bin nicht so, wie ich sein soll“.
Dieses Gefühl macht viele Kinder traurig, sie ziehen sich zurück, sie verlieren den Mut.

Ich spreche nicht von einem Mangel oder einem Defizit. Das Kind kann vieles besonders gut, und mit manchen Dingen hat es z.Z. aus besonderen Gründen ein Handicap.
Ich lasse mir von dem Kind erzählen, was es besonders gut kann. Diese Fähigkeit betone ich und unterstütze es in den Bewegungen, die es z.Z. nicht so gut kann.

Nach anfänglichem Erstaunen, dass ich mich nicht für das Defizit interessiere, zeigen sie mir voller Stolz, was sie besonders gut können. Ich begegne dem Kind ruhig, neugierig und seinem Alter angepasst. Eine wichtige Grundvoraussetzung für meine Arbeit mit den Kindern ist das Miteinbeziehen der Familie und des gesamten Alltags des Kindes. Meine Behandlung ist ein Austausch mit dem Kind und den Eltern.